Spannungsfeld zwischen Informationsbedarf und Datenflut
Jeder Ingenieur kennt das Problem: oft sind für den nächsten wichtigen Arbeitsschritt viele Informationen aus benachbarten Bereichen notwendig - taucht man jedoch in all diese Bereiche ein, wird die Datenflut extrem unübersichtlich. Gerade in der Projektierung, aber auch bei Instandhaltung oder Umbauplanung von Maschinen und Anlagen wird es immer wichtiger, Daten unterschiedlicher Disziplinen oder Gesichtspunkte einzubeziehen.
Ein Antrieb zum Beispiel, der in einer Anlage eingesetzt wird, beinhaltet heute sehr viel mehr Daten als noch vor wenigen Jahren, unterhält Beziehungen zu anderen Objekten oder Informationen und kann auf vielerlei Dokumenten seine Spuren hinterlassen. Er ist nicht mehr nur auf einem Stromlaufplan dargestellt, sondern kommt auch als Ziel in einer Kabelbelegungsliste oder einem Klemmenplan vor, in einer Anlagenübersicht als Einstrichschema oder in der Stückliste. Er unterhält Beziehungen zur Steuerungssoftware, die ihn kontrolliert - und falls er eigene Intelligenz an Bord hat, besitzt er ggf. noch eine Bus-Adresse. Sollte er eine Pumpe antreiben, kann dies Bezüge zur Hydraulik mit ihren entsprechenden Dokumenten nach sich ziehen.
Ergänzend zu diesen Datenspuren, die ein Objekt allein in der automatisierungstechnischen Betrachtung hinterlässt, gibt es die mechanischen Spuren, wie die Repräsentanz in einem 3D-Modell oder den Wunsch, Zugriff auf Datenblätter oder Beschreibungen des Geräteherstellers zu haben. In einer bestehenden Anlage kommen dazu noch die Verwaltung des Antriebs als Anlagengegenstand oder auch die entsprechenden Wartungspläne. Je nach Einsatzfall lässt sich diese Liste noch lange fortführen.
Während Beteiligte an Planungsprozessen aus dieser Datenmenge gezielt Informationen nutzen oder bearbeiten wollen, stellt sich für diejenigen, die diese Daten administrieren müssen, die Frage, wie man sie sicher verwaltet, archiviert, bereitstellt und verwahrt.
Datenmanagement und Autorensysteme
Kombination von Autorensystem und intelligenter Datenbasis
Der Ausweg aus diesem Dilemma kommt heute von Seiten der Autorensysteme. Dabei betrachtete man die Disziplinen grundsätzlich danach, ob ihre Arbeitsgebiete eng oder lose miteinander verknüpft sind. Das bedeutet nicht unbedingt, dass die beteiligten Menschen oder Abteilungen bisher eng zusammenarbeiten - es geht um das Potenzial zur Zusammenarbeit. Eine hohe Affinität ist z. B. gegeben, wenn dasselbe reale Objekt einer Anlage in unterschiedlichen logischen Zusammenhängen in der Dokumentation oder im Engineering auftaucht. Besonders interessant wird es, wenn zwischen den Dokumenten auch Verweise benötigt werden und spätere Nutzer der Daten z. B. in der Anlagenbetreuung diese zur Navigation nutzen könnten.
Die Aucotec AG, deren Planungssoftware bisher auf elektrotechnische Dokumentation ausgerichtet war, hat als erster diese Chance erkannt und ein System einer neuen Lösungskategorie geschaffen: ein Autorensystem zur logischen Anlagenbeschreibung mit datenbankbasierter Client/Server-Architektur, das auch die Daten weiterer beteiligter Systeme (3D-Mechanik, Steuerungssoftware etc.) verwalten kann. Ein hocheffektiver Ansatz, da logische Daten den höchsten Vernetzungsgrad haben, so wie zwischen Hydraulikplänen und Stromlaufplan, bzw. den Seiten des Stromlaufplans untereinander. Die bisher einzigartige Plattform beschränkt sich jedoch nicht auf grafische Dokumente, sondern modelliert die Anlagenobjekte selbst. Obwohl der Anwender des elektrotechnischen Autorensystems gewohnheitsgemäß im Stromlaufplan arbeitet, legt das System Engineering Base (EB) nicht nur alle Objekte als Symbole ab, sondern beschreibt sie komplett alphanumerisch. Das ermöglicht das Halten von viel mehr Informationen, als für die reine Verbindungsplanung notwendig sind – z. B. Materialdaten, Spezifikationen usw.
Ein Fokus bei der Entwicklung dieses Systems war, auch für hochkomplexe Anforderungen einfache Lösungen mit größtmöglicher Überschaubarkeit und Sicherheit zu bieten. Laut dem Systemhaus mit Zentrale in Hannover bestätigen Kunden immer wieder, dass das gelungen ist.
Kooperationsplattform für Anlagenplaner, -bauer und -betreuer
Derselbe oder ein weiterer Anwender kann dasselbe Objekt auch rein alphanumerisch in einer Listenansicht oder in anpassbaren Dialogen bearbeiten. Die notwendige Konsistenz ist durch die gemeinsame Datenbasis gesichert. So sind mehrere Disziplinen wie Hydraulik, Elektrik und Stücklistenbearbeitung in einem Autorensystem mit verbundener Datenhaltung integriert. Weitere Kandidaten für diese enge Kopplung sind alle Disziplinen mit starken logischen Zusammenhängen, wie Einstrichschemata, mechanische 2D-Aufbaupläne (Schaltschrank), Hallenplan mit Kabelverlegung etc. Daneben bietet das Tool die Möglichkeit, zu den Dokumenten anderer Systeme zu verknüpfen. Diese Vernetzungen können sowohl zu externen Daten stattfinden als auch innerhalb der Datenbank (Fremddaten-Einbettung); letzteres macht besonders dann Sinn, wenn die Daten projektspezifisch sind, also z. B. mit dem Projekt an Endkunden verschickt werden.
Soll eine Verknüpfung zu weiteren Disziplinen geschaffen werden, können deren Daten direkt eingebettet werden. Wenn sie neutral abgelegt sind (z. B passende Hersteller-Daten in Sharepoint, im Intra-, Extra- oder Internet), lassen sie sich auch per Hyperlink anbinden.
Synergie
Ein strategisches Ziel von Aucotec ist es, auch bei Daten anderer Autorensysteme deren Navigierbarkeit zu nutzen, um z. B. von dem anfangs als Beispiel genannten Antrieb nicht nur zu wissen, in welchem 3D-Modell er angeordnet ist, sondern direkt dorthin zu navigieren und in einem weiteren Schritt die gemeinsamen Daten (z. B. beschreibende Attribute) direkt aus der Engineering-Datenbank in das 3D-System zu replizieren. In Kooperation mit der Unitec Informationssysteme GmbH wurde für die Prozesstechnik diese Möglichkeit bereits geschaffen. Sie lässt sich auch auf den Maschinenbau ausweiten. Der Weg zum vollintegrierten Engineering ist damit beschritten und schafft schon jetzt eine neue Art der Synergie.
Die Aucotec AG entwickelt Engineering Software für den gesamten Lebenszyklus von Maschinen, Anlagen und mobilen Systemen – mit mehr als 25 Jahren Erfahrung. Die Lösungen reichen vom Fließbild über die Leit- und Elektrotechnik in Großanlagen bis zum modularen Bordnetz in der Automobilindustrie. Aucotec-Software ist weltweit rund 40.000-fach im Einsatz. Zur Aucotec AG mit Zentrale in Hannover gehören in Deutschland noch zwei weitere Entwicklungsstandorte in Frankfurt und Konstanz, vier regionale Vertriebs- und Supportniederlassungen sowie ein globales Netzwerk von Tochterunternehmen und Partnern.
AUCOTEC AG, Oldenburger Allee 24, 30659 Hannover Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: Johanna Kiesel (jki@aucotec.com)