Echtzeit-Ortung in der Logistik, Machine-to-Machine-Kommunikation über Ländergrenzen hinweg, elektrisch betriebene Roboter-Taxis und Gebäude mit smarter Energiesteuerung. Diese wenigen Beispiele zeigen, dass die intelligente Vernetzung über das Internet vielen Wirtschaftszweigen ganz neue Möglichkeiten bietet. Laut einer aktuellen Studie der Unternehmensberatung IDC werden im Jahr 2020 bereits 30 Milliarden Maschinen und andere physische Produkte über das weltweite Datennetz kommunizieren. Der IT- und Netzwerkanbieter Cisco hat errechnet, dass in Deutschland durchschnittlich zehn mit dem Internet verbundene Geräte auf jeden Bundesbürger kommen.
Unternehmen, die frühzeitig IoT-Konzepte in ihren Betrieb einbinden, profitieren von zahlreichen Vorteilen: von der Prozessoptimierung über die Generierung von Mehrwerten für bestehende Produkte bis hin zum Eintritt in neue Märkte. In der Realität ist der Innovationsdrang in deutschen Unternehmen aber bislang verhalten, wenn es um die Einführung von IoT-Technologien geht: Zwei von drei Firmen haben bisher noch keine entsprechende Pilotprojekte gestartet.
Wenn es um das Internet of Things geht, sind viele Unternehmen nach wie vor auf der Suche nach der richtigen Strategie. Auf der diesjährigen CeBIT wurden neueste Technologien wie Artificial Intelligence, autonome Systeme, Virtual und Augmented Reality sowie humanoide Roboter und Drohnen gezeigt. Wichtigster Anlaufpunkt für Besucher, die Kontakte zu potenziellen Partnern und künftigen Kunden im Iot-Umfeld knüpfen wollten, war die Halle 12. Auf dem M2M- und IoT-Pavillon beispielsweise stellte Eurotech mit Partnern wie OSGi Alliance, Red Hat und Oneserve sein „IoT/M2M Project“ vor, das zukunftsweisende IoT-Lösungen auf der Basis offener und industrieller Standards enthält.
Im Fokus stehen dabei die nachhaltige Verbesserung von Prozessen und die Umsetzung neuer Geschäftsmodelle. Die in München beheimatete Firma Device Insight stellte auf der CeBIT zum Beispiel eine IoT-Plattform vor, mit der sich der Betrieb von Maschinen vollautomatisch analysieren lässt. Die erhobenen Daten werden dabei mithilfe webbasierter Dashboards visualisiert, um beispielsweise gefährdete Anlagenteile frühzeitig erkennen zu können.
Für einen Wissensaustausch sorgte die IoT Expert Conference in unmittelbarer Nähe zu den Ausstellungsbereichen. Technologieführer aus dem CeBIT-Partnerland Japan waren in Halle 12 (und Halle 4) ebenso mit IoT-Lösungen vertreten wie die M2M Alliance, Soracom und der E-Mobility-Pionier Tesla. Zahlreiche große Aussteller zeigten ihre IoT-Lösungen, wie Huawei, IBM, Vodafone, die Deutsche Telekom und Teléfonica. Die engmaschige Vernetzung der Produktion erhöht aber auch die Anfälligkeit für Cyber-Attacken. Die Antwort darauf präsentierten zahlreiche Security-Anbieter in der Halle 6 mit neuartigen Sicherheitslösungen für das Internet of Things.
Autor: Stefan Girschner