Zunächst sollten Unternehmen, die Datenbrillen oder andere Wareables einsetzen möchten, geeignete Szenarien beziehungsweise erfolgversprechende Use Cases für Wearable Computing und HMDs identifizieren. Wo können sie die Brillen einsetzen, was bringt es und welche Unterstützung erhalten Mitarbeiter dadurch? Hier beraten spezialisierte Anbieter, zum Beispiel in Form von Workshops vor Ort. Im Anschluss sollten die Projektverantwortlichen eine Wearable-Computing-Roadmap erstellen, die den Ablauf der Einführung und der zu erreichenden Ziele skizziert.
In der zweiten Phase geht es um die Auswahl der passenden Hardware für die gewählten Szenarien. Generell lassen sich HMDs in vier verschiedene Klassen einteilen: zwischen monokularen und binokularen sowie see-through und non-see-through HMDs. Die Auswahl des jeweils besten HMD-Typs ist besonders abhängig von der jeweiligen Applikation und dem zu unterstützenden Arbeitsplatz ab. Obwohl es zwar grundsätzlich „bessere“ und „schlechtere“ HMDs für ein gewähltes Anwendungsszenario gibt, geht es darum, das am besten geeignete HMD anhand des detaillierten Anwendungsszenarios im Rahmen einer Kosten- und Nutzenanalyse zu bewerten.
Die beste Datenbrille ist ohne die passende lokale Software nutzlos. Auch bei der Wahl eines Anbieters für spezifische Softwarelösungen für HMDs und Wearable Computer müssen Unternehmen den passenden Partner finden. Auch die Entscheidung, ob sie ein On-premise- oder ein Cloud-basiertes Modell bevorzugen, wird meist in dieser Phase getroffen. Nur so können Anbieter ein Angebot erstellen und das Pilotprojekt als nächsten Schritt einläuten.
In diesem Schritt werden die betroffenen Mitarbeiter und der Betriebsrat, falls vorhanden, informiert. Hierbei sollten Unternehmen transparent kommunizieren und die Vorteile und Ideen darstellen sowie auf mögliche Bedenken eingehen. Anschließend gilt es, Key-User für das Pilotprojekt zu gewinnen und die ausgewählten AR-Workflows für die Datenbrillen zu konfigurieren. Auch eine Integration in die bestehenden IT-Systeme wie WMS, ERP, EWS und PMS sollte in dieser Phase des Projektes erfolgen. Zum Abschluss wird das Pilotprojekt durchgeführt und inklusive der Berechnung des ROI beziehungsweise der Amortisationsdauer evaluiert.
Ein erfolgreicher Abschluss des Pilotprojekts vorausgesetzt, erfolgt in dieser Phase der Rollout und die Implementierung der Lösung sowie das Training der weiteren Mitarbeiter. Dies ist ein nicht zu unterschätzender Faktor, um die Akzeptanz der neuen Lösung zu garantieren. Die Sicherstellung des reibungslosen Betriebes erfolgt ab jetzt durch einen kontinuierlichen Service und Support des Anbieters, der im Bedarfsfall auch noch nachjustieren kann.
Über den Autor: Frank Lampe ist zuständig für SVP Marketing bei Ubimax. Das 2011 gegründete Unternehmen bietet industrielles Wearable Computing und Augmented-Reality-Lösungen an.
Auf der Hannover Messe 2019 präsentiert Ubimax sein Frontline-Lösungsportfolio in Halle 7 am Stand F24. Gezeigt wird unter anderem die Lösung xMake für Produktion, Montageunterstützung und Qualitätssicherung, bei der relevante Daten, Bestätigungsmechanismen und Dokumentationsmöglichkeiten immer genau dort verfügbar sind, wo der Mitarbeiter sie benötigt. Mit xInspect ist eine Lösung zu sehen, die durch den Einsatz von Datenbrillen zur Verbesserung von Service- und Wartungsprozessen in unterschiedlichsten Industriezweigen beitragen kann.