Die Bott GmbH ist Fahrzeugausstatter und Hersteller von Arbeitsplatzsystemen und mit Produktionsstandorten in Deutschland, Ungarn und Großbritannien sowie Vertriebsstandorten in weiteren Ländern vertreten. Damit Vertrieb, Konstruktion und Herstellung noch besser aufeinander abgestimmt werden, wollte das Unternehmen Optimierungspotenziale aufspüren, um weiteres Wachstum zu ermöglichen. Mit der Einführung des neuen Datenmanagementsystems wurde die auf Digitale Engineering-Prozesse spezialisierte Dreicad GmbH aus Ulm beauftragt, die bereits zahlreiche Autodesk-Vault-Projekte durchgeführt hat.
Schon länger setzte Bott an 20 Arbeitsplätzen die 3D-Konstruktionssoftware Inventor von Autodesk ein, um die rund 17.000 Artikel im Sortiment planerisch, organisatorisch und fertigungstechnisch zu managen. Das ebenfalls eingesetzte Datenmanagementsystem „Productstream“ war allerdings veraltet und wurde der wachsenden Datenmenge nicht mehr gerecht. Daher entschloss sich das Unternehmen zur Umstellung auf Autodesk Vault – und gleichzeitig dazu, das komplette Datenmanagementsystem zu optimieren. Hier ergab sich die erste Aufgabe für Dreicad: In einem mehrtägigen Beratungs- und Analyse-Workshop wurden bisher nicht ausgeschöpfte Potenziale aufgedeckt und neue Lösungen mit Mehrwert vorgeschlagen.
„Uns war wichtig, unsere Optimierungspotenziale aufzudecken und mit passenden Lösungen umzusetzen“, erklärt Bernd Geiger, zuständiger Konstruktionsleiter bei Bott. Die Experten von Dreicad verschafften sich zunächst einen Überblick über den Ist-Zustand und den künftigen Bedarf. Anschließend arbeiteten sie einen entsprechenden Projektplan aus. Voraussetzung war, dass der Altdatenbestand identisch übernommen werden musste, um eine pannenfreie Umstellung sicherzustellen. Die dringlichste Aufgabe bestand aber in der Automatisierung interner Prozesse, die den Konstrukteuren zeitaufwändige Routinearbeiten ersparen sollte.
Bislang mussten Mitarbeiter Daten sowohl im Datenmanagementsystem als auch im Warenwirtschaftssystem von SAP einpflegen. Diese doppelte Dateneingabe bei der Erfassung von Projekten, Aufträgen und Stücklisten sollte künftig entfallen und die Daten aus Vault automatisch vom ERP-System SAP übernommen werden. Hierfür implementierte Dreicad seine Lösung easyDataBox: „Mit einer Reihe von selbst entwickelten Apps, die den Kunden individuell nach dem Baukastensystem zur Verfügung stehen, erweitern wir die Funktionalität von Vault“, erklärt Alexander Schurr, Geschäftsführer von Dreicad.
Beispielsweise befreien Automatismen die Konstrukteure nun auch von Routinearbeiten wie Schriftkopftausch und fügen fehlende Parameter und Artikelinformationen auf Knopfdruck in Bauteile ein. „Nach Freigabe durch den Konstrukteur erzeugt die easyDataBox jegliche Art von Daten und Dokumenten automatisch, speichert sie in den richtigen Kategorien und Versionsnummern und stellt sie den entsprechenden Empfängern zu“, erklärt Schurr.
Das easyDataGateway ermöglicht einen automatischen Datenabgleich zwischen Autodesk Vault und dem ERP-Programm und sorgt so für eine einheitliche Auftragsdatenerfassung im gesamten Unternehmen. Das easyData-Gateway gestattet einen bidirektionalen Datenaustausch zwischen Konstruktion und Warenwirtschaft: Alle Projektdaten werden redundant verwaltet und abgeglichen, egal, ob die Auftragsdaten im ERP- oder PDM angelegt werden. Gerade in Zeiten der immer kürzer werdenden Entwicklungszyklen und des steigenden Kostendrucks konnte der Dreicad damit einen wichtigen Beitrag zur Einsparung von Zeit und Geld leisten.
„Die Klassifizierungs- und Automatisierungstools der easyDataBox-Reihe machen unsere Konstruktion effizient. Auch abteilungsübergreifende Prozessoptimierungen konnten wir mit der Dreicad-eigenen easyDataGateway Schnittstelle zu SAP in kurzer Zeit erfolgreich umsetzen“, berichtet Bernd Geiger von Bott.
Vier Tage hatten die Techniker von Dreicad Zeit, um die Software-Umstellung bei Bott für den Realbetrieb zu implementieren. Denn nur zum Jahreswechsel 2018/19 war das Unternehmen für einige Tage geschlossen. Da die Lösung bereits in einer Testumgebung simuliert und mehrfach geprüft worden war und auch kleine Bugs gefixt wurden, ging der Roll-out problemlos über die Bühne. Durch praxisnahe Update-Schulungen für die Konstrukteure konnte auch die Ramp-up-Phase äußerst kurz gehalten werden, sodass die Mitarbeiter von Beginn an ohne Schwierigkeiten weiterarbeiten konnten.
Trainer von Dreicad übernahmen zudem die zeitnahe Schulung der Mitarbeiter am Standort in Ungarn auf Englisch. Durch den richtigen Einsatz der Softwaretools konnten in sämtlichen Unternehmensbereichen weitere Effizienz- und Qualitätssteigerungen sowie Zeiteinsparungen erzielt werden.
Demnächst soll auch der Standort in Großbritannien an das neue Prozessmanagementsystem angebunden werden. Bott war mit der Unterstützung bisher höchst zufrieden und hat Dreicad an ein anderes Unternehmen weiterempfohlen. Eine Bestätigung, die das Systemhaus für digitale Engineering-Prozesse freut und motiviert. Die Spezialisten von Dreicad sind bereit, neue Herausforderungen im Maschinenbau- und Fertigungsbereich anzunehmen. (Stefan Girschner)