Zur Nachfertigung von Bauteilen und Produkten jeder Art benötigen Konstrukteure Zeichnungen oder 3D-Modelle der jeweiligen Komponenten. Oftmals liegen diese aber nicht mehr vor, insbesondere wenn es sich um ältere Bauteile handelt. Norrenbrock Technik hat daher ein Verfahren entwickelt, das in mehreren Stufen präzise Datensätze für die Produktion bereitstellt.
„Wir extrahieren alle konstruktionsrelevanten Merkmale aus einem vorliegenden Original-Bauteil mit unserem 3D-Scanner und positionieren diese in einem Koordinatensystem“, erklärt Robert Norrenbrock, Geschäftsführer der Norrenbrock Technik, einem Full-Service-Anbieters für Ingenieurdienstleistungen und Bauteilfertigung. Der Vorgang lässt sich sowohl optisch als auch taktil vornehmen, dabei müssen nicht alle Bauteile digital erfasst werden. „Im Gegensatz zur funktionellen Nachempfindung bildet das Reverse Engineering das vorliegende Objekt mithilfe eines 3D-Scans exakt ab. Dabei beschränkt sich der Vorgang nicht auf Einzelteile, sondern findet auch bei der Nachbildung größerer Segmente Anwendung“, betont Norrenbrock.
Unregelmäßige Geometrien werden bei der Norrenbrock Technik mit dem 3D-Scanverfahren digital aufbereitet. Die nachfolgende Flächenrückführung erzeugt zeit- und kostensparend CAD-Datensätze, die zur Fertigung der Prototypen genutzt werden. Um den Fertigungsprozess abzuschließen und für ein hohes Qualitätsniveau zu sorgen, erstellt Norrenbrock Technik einen Erstmusterprüfbericht, der die Toleranzen zwischen Originalbauteil und Nachbau definiert.
Die Erstellung der erforderlichen CAD-Datensätze stellt die Basis, um aus dem Urmodell ein neues Bauteil zu entwickeln. Alle hierfür wichtigen Schritte von der Projektplanung bis zur Konstruktion der benötigten Bauteile werden bei der Norrenbrock Technik durchgeführt. „In der Projektarbeit ist es elementar, stets einen Überblick über alle relevanten Arbeitsschritte zu behalten. Daher führen wir alle wichtigen Vorgänge intern durch“, erläutert der Geschäftsführer. „Letztlich absolvieren wir für den Kunden eine digitale Zeitreise zur Nachkonstruktion und erhalten je nach Notwendigkeit ältere Fahrzeuge, Techniken oder Maschinen sowie verlängern deren Lebensdauer.“ Dank dem branchenübergreifenden Einsatz erhält nicht nur der Oldtimer-Sammler nachkonstruierte Bauteile, sondern beispielsweise auch Anwender militärtechnischer Technik und Besitzer von Agrarmaschinen.
(Stefan Girschner)