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BMW und Daimler kooperieren beim automatisierten Fahren

Die BMW Group und Daimler AG haben vereinbart, bei der nächsten Technologiegeneration für automatisierten Fahren zusammenzuarbeiten. In einem ersten Schritt soll die Entwicklung von Fahrerassistenzsystemen und automatisiertes Fahren auf Autobahnen und automatisierte Parkfunktionen (jeweils bis hin zu SAE Level 4) vorangetrieben werden.

Die beiden Automobilhersteller haben eine gemeinsame Absichtserklärung unterzeichnet, um eine der wichtigsten Technologien für die zukünftige Mobilität gemeinsam weiterzuentwickeln. Die Daimler AG und BMW Group betrachten diesen Ansatz als langfristige und strategische Kooperation und streben an, die nächste Technologiestufe bereits vor Mitte des nächsten Jahrzehnts verfügbar zu machen.

"Autonomes Fahren ist für uns einer der revolutionärsten Trends, an dem wir im gesamten Daimler-Konzern intensiv arbeiten", erklärt Ola Källenius, Vorstandsmitglied der Daimler AG für Konzernforschung und Mercedes-Benz Cars Entwicklung. "Dabei steht für uns, wie immer bei Daimler, die Sicherheit an erster Stelle. Statt individueller Insellösungen geht es uns um ein zuverlässiges Gesamtsystem, das unseren Kunden einen spürbaren Nutzen bringt. Zusammen mit den richtigen Partnern wollen wir die Leistungsfähigkeit dieser Technologie maßgeblich vorantreiben und sicher auf die Straße bringen."

"Wir setzen unsere Strategie konsequent fort und bringen dazu die Kompetenz von zwei Technologieführern zusammen", ergänzt Klaus Fröhlich, Mitglied des Vorstands der BMW AG, Entwicklung. "Die BMW Group baut auf langfristige Partnerschaften, um die Industrialisierung des autonomen Fahrens im Rahmen einer flexiblen, skalierbaren und nicht-exklusiven Plattform voranzutreiben. Durch die Zusammenführung der großen Kompetenzen unserer beiden Häuser erhöhen wir die Innovationskraft und beschleunigen die Verbreitung dieser Technologie."

Beschleunigte Entwicklung der Zukunftstechnologie

Für beide Automobilhersteller liegen die Vorteile der angestrebten Kooperation auf der Hand: Mit den Kompetenzen und Erfahrungen der einzelnen Partner und einer skalierbaren Architektur soll die Entwicklung künftiger Technologiegenerationen beschleunigt und effizienter gestaltet werden. Außerdem sollen neue Technologien schneller an den Kunden weitergegeben und in kürzeren Innovationszyklen aktualisiert werden. Die Sicherheit der Insassen und aller anderen Verkehrsteilnehmer ist für beide Unternehmen dabei von größter Bedeutung. Deswegen ist die Zuverlässigkeit der Systeme ein zentrales Kriterium in der Zusammenarbeit. Beide Hersteller haben dabei unverändert den Anspruch, Taktgeber der Entwicklung zu sein.

Die gemeinsame Entwicklung soll über eine skalierbare Architektur mehrere Automatisierungsstufen bis Level 4 umfassen, wobei die Technologie der Level 3 und 4 in Europa, in den USA und China das automatisierte Fahren auf Autobahnen ermöglichen soll. Darüber hinaus planen die Partner auch Gespräche über eine Ausdehnung des Kooperationsumfangs in der Zukunft auf höhere Automatisierungsgrade auf Autobahnen sowie für urbane Gegenden und Städte.

Das zeigt den langfristig und nachhaltig angelegten Charakter der Kooperation hin zu einer skalierbaren Plattform des automatisierten Fahrens. Die Entwicklung der aktuellen Generationen sowie Kooperationen der beiden Unternehmen sind hiervon aber unberührt und werden unverändert fortgeführt. Beide Unternehmen werden weitere Partnerschaften mit Technologie-Unternehmen und Automobilherstellern prüfen, die zum Erfolg der Plattform beitragen können.

Autonomes Fahren bei der Daimler AG

Die Daimler AG arbeitet bereits seit geraumer Zeit intensiv an Serienentwicklungsprojekten sowohl für konkrete Level 3-, als auch für Level 4/5-Fahrzeuge. Dabei baut Daimler auf eine lange Vorreiterrolle an aktiven Sicherheitssystemen auf, deren Funktionalitäten in weiten Teilen von Beginn an in-house programmiert werden. In San José im Silicon Valley wird 2019 der erste Pilot für Tests von Daimler und Bosch für selbstfahrende Fahrzeuge (Level 4/5) im urbanen Bereich gestartet. Damit wird ein weiterer Meilenstein in der bestehenden Kooperation zwischen beiden Partnern erreicht und die Zusammenarbeit wie geplant fortgeführt werden.

Anfang der kommenden Dekade wird Daimler sowohl hochautomatisierte (Level 3) als auch vollautomatisierte (Level 4/5) Fahrzeuge auf den Markt bringen. Als einziger OEM weltweit ist die Daimler AG aufgrund des Gesamtportfolios vom Pkw über Van und Bus bis hin zum LKW für alle relevanten Anwendungsfälle des autonomen Fahrens bestens positioniert und setzt daher beim automatisierten Fahren auf skalierbare Lösungen.

Autonomes Fahren bei der BMW Group

Die BMW Group arbeitet seit dem Jahr 2006 am hochautomatisierten Fahren und hat für die Entwicklung bis zur Serienreife eine nicht-exklusive Plattform mit Technologie-, Zuliefer- und OEM-Partnern begründet. Seit 2017 ist die Entwicklung am Autonomous Driving Campus in Unterschleißheim erfolgreich gebündelt und die Industrialisierung sowie Skalierbarkeit der Technologie wird gemeinsam mit den Partnern vorangetrieben.

Die dort erstmals eingesetzte agile Softwareentwicklung beschleunigt dabei die Entwicklung der Plattform und setzt Maßstäbe in der Automobilindustrie. Weltweit wird der neueste Technologiestand mit aktuell mehr als 70 Testfahrzeugen auf der Straße erprobt. Die Fahrzeuge sammeln Daten, um die Technologie durch maschinelles Lernen mit künstlicher Intelligenz in der virtuellen Simulation weiter zu verbessern und testen neue Funktionen von Level 2 bis Level 5 auf der Straße. Die derzeit entwickelte Technologiegeneration wird 2021 erstmals im BMW iNEXT mit Level 3 in die Serie gehen und für Pilotprojekte mit Level 4 befähigt sein. (Stefan Girschner)