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Alles was Sie über Großformatdrucker wissen sollten - Teil 4: Die Wahl der Tinte und Grundsätzliches

In einer Serie über das Thema Großformatdruck will CADPlace den Lesern aufzeigen, welche Kriterien beim Kauf eines Großformatdruckers wichtig sind. Im ersten Teil ging es um „Druckersprachen und deren Emulationen“; die zweite Folge behandelte die Themen „Kosten“ und „Produktivität“. Der dritte Teil beleuchtete die „Druckqualität“. Im vorliegenden abschließenden Artikel schauen wir nochmal zwei eher übergeordnete Themen an: „Die Wahl der Tinte“, und was es „Grundsätzliches“ zu beachten gilt.

Nach wie vor ist der Großformatdruck für CAD-Anwender nicht wegzudenken. Für aufwändige Projekte werden leicht viele Hundert Plots notwendig – ob das Entwürfe sind, Projektpläne, Präsentationen oder Zeichnungen für Baustellen. Grund genug, sich einmal anzusehen, worin sich die Geräte unterscheiden, was bei der Beschaffung zu beachten ist. Denn hier wie auch in anderen Bereichen gilt: Oft kauft teuer, wer allzu billig kauft.

In der vorigen Folge haben wir die mit dem Tintenverbrauch entstehenden Druckkosten beleuchtet. Wir haben gesehen, dass es viele Einflussfaktoren gibt, die jenseits des Preises für eine Tintenpatrone liegen.

Steigen wir gleich wieder ein bei der Tinte ein:

Es gibt zwei grundsätzlich verschiedene Arten von Tinte. Die eine Art sind pigmentierte Tinten, in denen feste Farbstoffpartikel enthalten sind. Zusammen mit der Trägerflüssigkeit bilden die etwa 50 bis 150 Nanometer kleinen Partikel eine Dispersion. Wenn Sie hier an Kakao denken, der mit Milch eine „Verbindung“ eingehen, haben Sie eine ungefähre Vorstellung davon. Allerdings sorgen verschiedenste Technologien dafür, dass sich die Farbpigmente in der Tinte nicht bzw. lange nicht so schnell absetzen wie der Kakao in der Milch.  Pigmentierte Tinten erhöhen die Haltbarkeit der Drucke; sie werden hauptsächlich für Poster, Plakate oder Fotografien verwendet, die zum Beispiel längere Zeit dem UV-Licht ausgesetzt sind.

Die zweite Art Tinte enthält die Farbstoffe in einer Lösung – ähnlich, wie sich Zucker oder Salz in Wasser lösen. Die gelösten Partikel sind nur etwa 2 Nanometer klein. Mit dieser „Dye“-Tinte können präzisere Linien gedruckt werden – und sie sind typischerweise etwas preiswerter als die pigmentierten Tinten. Die „Dye“-Tinten finden sich hauptsächlich in technischen Großformatdruckern, eben weil präzisere Linien gedruckt werden können.

Tipp 6: Hersteller teilen ihre Drucker in „technische“ und „grafische“ Geräte ein. Einer der Unterschiede zwischen den beiden Gerätetypen ist die Art der verwendeten Tinte. Für technische Zeichnungen, die nicht viele Jahre überdauern müssen, wählen Sie einen technischen Drucker.

Neben den Anschaffungs- und den Betriebskosten ist entscheidend, wie sich der Drucker in der täglichen Arbeit bewährt. Dazu sollten Sie sich ein paar grundsätzliche Überlegungen machen: Wie hoch ist Ihr Druckvolumen? Drucken Sie jeden Tag ein wenig, oder stoßweise? Wie viele Mitarbeiter schicken ihre Aufträge an das Gerät? Wie viele unterschiedliche Papiere oder Formate drucken Sie? Arbeiten Sie zum Beispiel mit 2 Standardgrößen, kann es sich lohnen, ein Gerät zu beschaffen, das 2 Papierrollen aufweist. Dadurch entfällt ein häufiges Wechseln, Sie sind weniger mit dem Drucker beschäftigt und können sich auf Ihre eigentliche Arbeit konzentrieren. Drucken Sie mehr als ein paar Plots auf einmal? Dann empfiehlt sich ein Drucker mit einem richtigen Ablagefach statt eines Auffangkorbs. Die Zeichnungen purzeln dann nicht unsortiert in den Korb und verknicken womöglich, sondern werden sauber aufeinander gelegt. 

Tipp 7: Sprechen Sie auf jeden Fall mit Ihrem Fachhändler, um alle Fragen vor einer Kaufentscheidung zu klären.

Neben der Hardware sind das Bedienmenü und die Firmware eines Druckers entscheidend für seine Leistung. Über das Control Panel werden unterschiedlichste Einstellungen vorgenommen, oder es können Verbrauchsdaten ausgelesen werden. Auch Funktionen wie „Schachteln“ oder „Warteschlange“ werden über das Menü gesteuert. Moderne Drucker kommen heute mit einem Touch-Panel, auf das immer öfter auch Apps gespielt werden können, um neue Funktionen zu ermöglichen. Außerdem sorgen sie über eine Internet-Verbindung dafür, dass die Firmware automatisch aktualisiert wird. Dadurch werden Fehler in der Programmierung behoben; immer wieder „lernt“ der Drucker sogar Neues über ein Update.

Tipp 8: Falls Ihr Großformatdrucker seine Firmware nicht automatisch aus dem Internet installiert, sollten Sie sich alle 3-6 Monate die Zeit nehmen, eine manuelle Aktualisierung durchzuführen. Moderne Drucker nehmen Ihnen über die Internetverbindung diese Arbeit ab.

Fazit:

Gerade für Entwickler und Konstrukteure wird der Druck im A1- und A0-Format (oder größer) auf Sicht sinnvoll, wenn nicht sogar notwendig bleiben. Es lohnt sich, sich genau zu überlegen, welche Eigenschaften der Drucker haben soll. Der Markt ist recht übersichtlich und eine Kaufentscheidung kann in der Regel schnell getroffen werden. Wie bei allen Investitionsgütern gilt auch hier: Der Preis alleine darf nicht den entscheidenden Unterschied machen.