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Neue CELSIUS-Workstations: klein, aber fein

Fujitsu hat 2017 zwei besonders kompakte Full-Power-Workstations präsentiert. CADplace hat sich jetzt beide angeschaut. Die kompakten Desktop-Workstations bieten eine Menge Speicherplatz, eine leistungsstarke CPU und eine aufgemotzte Grafik.

 

 

Die CELSIUS J550/2 ist die vielleicht kleinste Desktop-Workstation, die jemals mit einer Xeon-CPU, 64 GByte Speicher und einer Quadro-P2000-Grafikkarte in Vollgröße von Nvidia bestückt wurde. Unsere beiden Testsysteme wurden mit jeweils mit einer Intel-CPU Xeon E3-1225 und 16 GByte Systemspeicher geliefert. Die CELSIUS J550/2 ist mit einer Quadro-P2000-Grafikkarte von NVIDIA ausgestattet. Workstations mit kleinem Formfaktor von anderen Herstellern bieten nicht genug Platz für eine schnelle GPU in Vollgröße, wie die Quadro P2000. Dank dem speziellen Riser-Card-Design der CELSIUS J550/2 kann Fujitsu diese Desktop-Workstation im kleinen Formfaktor mit einer leistungsstarken GPU ausrüsten.

Die CELSIUS W570power+ ist eine Mini-Tower-Workstation auf Einstiegsniveau. Während andere Hersteller Mini-Tower Workstations meist in einem 29 Liter-Gehäuse liefern, hat Fujitsu dieselbe Performance in einem neu gestalteten und äußerst kompakten 21-Liter Mini-Tower-Design untergebracht. Ausgerüstet mit der Quadro P4000 von Nvidia, gehört diese Workstation zu einer der kleinsten VR-Ready-Workstations der Welt.

Grafikkarten bestimmen Performance

Aufgrund der beiden identisch konfigurierten Systeme für Speicher und CPU besteht der wichtigste Performance-Faktor in den verschiedenen Grafikkarten. Während die Quadro P2000 gemäß der Definition von NVIDIA in den Mid-Range Bereich fällt, wird die Quadro P4000 als High-End Board klassifiziert. Der größere Chip der P4000 verfügt über mehr Grafikkerne für die Berechnung: 1.792 Kerne gegenüber 1.024 Kernen. Im Vergleich zu dem Speicherplatz von 5 GByte der P2000 verfügt diese Karte über 8 GByte Grafikspeicher und bietet die bessere Performance einer höheren Speicherbandbreite. All das benötigt auch mehr Strom. Die Quadro P2000 verbraucht maximal 75 Watt und braucht keine weitere Stromversorgung, während die Quadro P4000 maximal 105 Watt verbraucht und eine zusätzliche Stromversorgung benötigt, die am hinteren Ende angesteckt ist.

Der Performancetest beinhaltet Viewperf 12 für die Grafikperformance und Adobe Premiere Pro für die Awendungsperformance. Viewperf 12 verwendet zwar Datensätze unabhängiger Softwarehersteller (Independent Software Vendors – ISV), doch wird bei dem Test die Anwendungen selbst nicht ausgeführt. Die GPU dominiert diese Benchmark. Weil Viewperf die Grafikperformance isoliert, ist dieser Test zum Performancevergleich der beiden GPUs sehr gut geeignet . Die Quadro P4000 übertrifft die Quadro P2000 naturgemäß in allen Testergebnissen. Eine Gruppe der Viewperf Datensätze läuft um 60 Prozent schneller, eine andere um 30 bis 40 Prozent und ein einzelner Datensatz ist um 22 Prozent schneller.

Adobe Premier Pro ist eine professionelle nichtlineare Videoschnittanwendung, die bei professionellen Filmen und Videos verwendet wird. Premier Pro verwendet eine Softwarekomponente namens Mercury Playback Engine (MPE) zur Echtzeit-Widergabe der Videokomposition in Premier Pro. Außerdem verwendet Premier Pro den MPE für das Rendering der Endproduktion Ihrer Videokomposition. Zum Glück für Video-Profis kann MPE mit GPU-Beschleunigung arbeiten. Die GPU-Beschleunigung erfolgt mittels CUDA und OpenGL. Reine Software-MPE- Ausgabe verwendet nur die CPU. Bei unseren Tests verwendete MPE CUDA für die GPU Beschleunigung.

Testergebnisse bei Videosequenzen

Die Premier-Pro-Videotestsequencen verwenden das DNxHR/DNxHD-Format. Dieses Format ist ebenso wie das ProRes-Format schnittfreundlich konzipiert. Diese Formate sind zwar größer als die hochkomprimierten Formate, die aus modernen 4K-Videokameras kommen, doch sind sie auch im Wesentlichen visuell verlustfrei. Darüber hinaus gestaltet sich der Bearbeitungsprozess bei allen außer den einfachsten Video-Compositing-Aufgaben durch Verwendung einer schnittfreundlichen Komprimierung, wie etwa DNxHD oder ProRes, wesentlich flüssiger und effizienter. Diese Effizienz spielt dem GPU-beschleunigten Editing in die Hände. Im Vergleich zur Verwendung des DNxHR-Formats mit reinem Software Rendering des MPE erzielt die Kombination von DNxHR und GPU-Beschleunigung eine Steigerung der Rendering-Performance um das Fünffache.

Die Premier-Pro-Ergebnisse werden normiert, damit sie für verschiedene Testfälle brauchbar und vergleichbar sind. Die Renderingzeiten werden als Prozentsatz der Videolänge ausgedrückt. Wenn die für das Rendering der Videoausgabe benötigte Zeit die Videolänge übersteigt, dann beträgt das Ergebnis mehr als 100 Prozent. Wenn die Videoausgabe in einer Zeitspanne gerendert wird, die kürzer als die tatsächliche Videolänge ist, dann beträgt das Ergebnis weniger als 100 Prozent.

Die Testfälle weisen eine HD Auflösung von 1.920 x 1.080 auf. Aufgrund der neuen Pascal-GPU-Architektur bieten beide GPUs eine ausgezeichnete Video-Rendering-Performance. Wie man sieht, sind die Renderingzeiten im Wesentlichen identisch. Andererseits wird bei unseren Tests die Quadro P2000 GPU stärker belastet als die P4000. Für den Musikvideo Test beispielsweise beträgt der Workflow der Quadro P2000 nahezu 100 Prozent, während der Workflow der Quadro P4000 70 Prozent oder weniger beträgt. Obwohl beide GPUs eine gute Wahl für zeitgemäße Videobearbeitung darstellen, bietet die Quadro P4000 eine höhere Leistungsreserve für 4K bzw. 8K Projekte der Zukunft.

Die Leistungsergebnisse und deren Bedeutung für Ihre Workstation zusammenfassend ist zu sagen, dass Sie mit der CELSIUS J550/2 in Kombination der Quadro P2000 äußerst zufrieden sein werden, wenn Ihre Arbeit vor allem aus 3D-CAD und Modeling besteht. Wenn Sie allerdings viel Zeit mit der Bearbeitung von Videosequenzen von mäßiger bis hoher Komplexität verbringen, dann sind Sie mit einer CELSIUS W570power+ und der Quadro P4000 auf Ihrem Schreibtisch wesentlich besser bedient. Wenn Ihre Anwendungen Virtual Reality beinhalten, wie weiter unten dargestellt, dann treffen Sie mit der CELSIUS W570power+ die richtige Wahl.

Voraussetzungen für Virtuelle Realität

Die Voraussetzungen für Virtuelle Realität, also eine hochrealistische Grafikwidergabe, 90 Bilder pro Sekunde für jedes Auge und eine gute Auflösungstiefe, bedeuten, dass die CELSIUS W570power+ und die Quadro P4000 von Nvidia das für gute Virtual-Reality „richtige Niveau“ von Workstation und GPU aufweisen. Nivida liefert die CELSIUS W570power+ mit der Quadro P4000 und dem „VR-Ready“-Vertriebsetikett.

Dieses Vertriebsetikett ist bedeutsam. Bei der Ausführung grundlegender VR-Tests wird der GPU Quadro P4000 eine konstante Belastung von 50 Prozent auferlegt. Der Versuch, dieselben Virtual-Reality Anwendungen auf der Quadro P2000 auszuführen, könnte – obwohl sie funktionieren würden – für den Anwender qualvoll frustrierend sein. Mit der Quadro P4000 liefen unsere Tests mit der HTC VIVE Business Edition reibungslos. HTC hat eine komplette und gut implementierte Einführung für Erstanwender. Die Aussage, dass das Installieren und Kalibrieren sowie die anschließende Einführung in eine vollständige Virtual-Reality-Umgebung aufwendiger ist, als das Installieren einer einzelnen Anwendung, bedeutet Eulen nach Athen zu tragen.

HTC geleitet den Anwender durch eine gründliche Einführung in die Hardware samt ihrer Konfiguration. Das HTC Tutorial verwendet eine einfache, aber amüsante VR Umgebung, um dem Anwender die Hardware und die VR Umgebung nahezubringen. Am Ende gibt das VIVE Anwendungsportal dem Anwender Gelegenheit, eine Reihe von VR Anwendungen sofort auszuprobieren. Die Business Edition beinhaltet zwei Controller, wodurch die Möglichkeiten einer brauchbaren Anwenderoberfläche in einer Virtual Reality Umgebung erweitert werden. Die CELSIUS W570power+ mit der Quadro P4000 zeigt VR-Umgebungen reibungslos und verlässlich an. In Kombination mit dem HTC Head-Mounted Display bietet diese Workstation eine angenehme Virtual Reality-Umgebung.

Die CADplace-Perspektive

Die beiden neuen Desktop-Workstations von Fujitsu bestätigen, dass etwas Kleines tatsächlich auch etwas Feines sein kann. Aufgrund ihres besonderen Designs kann die CELSIUS J550/2 eine leistungsstärkere Grafik aufnehmen, als andernfalls möglich wäre. Da die CELSIUS W570power+ mit High-End-CPUs und mit der Quadro P4000 von Nvidia konfiguiert werden kann, ist sie eine der kompaktesten VR-Ready-Desktop-Workstations, die derzeit erhältlich sind.