Datenflut bei BIM benötigt mehr Koordination

Abhängig von der vorliegenden Unternehmensstruktur können diese Position Projektleiter, Geschäftsführer oder spezielle BIM-Koordinatoren übernehmen. Stellt sich die Frage, wer heute tatsächlich die Projekte und Informationen im BIM-Bereich kanalisiert. Die Ergebnisse der von BauInfoConsult erstellten Marktstudie „BIM-Monitor 2017“ zeigen, dass meistens die verantwortlichen (Bau-)Projektleiter die Koordination der BIM übernehmen. In einigen Fällen betreuen auch spezielle BIM-Manager oder Mitarbeiter aus der IT-Abteilung diese Aufgabe.

Durch BIM Daten- und Informationsflut eingrenzen

Die Frage, welche Person sich in einem Betrieb um die BIM-Koordination kümmern sollte, kann unter Umständen erhebliche Folgen haben. Denn auch beim Einsatz von BIM gilt es, die potenzielle Daten- und Informationsflut einzudämmen und so die Datenströme wirksam zu managen. 47 Prozent der BIM-Nutzer haben bei der Umfrage erklärt, dass derzeit die verantwortlichen Projektleiter die firmeninterne Koordination von BIM-Projekten übernehmen. Für die Berater von BauInfoConsult erscheint es nicht unlogisch, da sich die zuständigen Projektleiter auch am besten mit den Details des jeweiligen Bauvorhabens auskennen.

Nach Meinung der befragten BIM-Experten werden solche speziellen BIM-Manager-Positionen vor allem in großen Unternehmen geschaffen. Mit dieser Maßnahme versuchen Unternehmen standardisierte Regeln im eigenen Betriebsablauf umzusetzen. Einer flächendeckenden Vorgehensweise, solche Positionen mit Zertifikaten, zum „BIM-Koordinator“ oder „BIM-Manager“ hervorzuheben, stehen die BIM-Experten jedoch eher ablehnend gegenüber. Nach der mehrheitlichen Meinung sei das Berufsbild und das Arbeiten in BIM hierzulande noch nicht weit genug entwickelt.

Über den BIM-Monitor 2017

Um die Akteure der Bauwirtschaft vom Zulieferer bis zum Verarbeiter auf die Anforderungen und Bedürfnisse der BIM-Nutzer vorzubereiten, hat BauInfoConsult vergangenes Jahr eine Studie über die BIM-Nutzung in Deutschland durchgeführt, die die Potenziale und Anforderungen für Unternehmen aufzeigt. Dafür wurden 304 mittlere und große Unternehmen der Branchen Architektur, Ingenieurwesen, Bau und Installation nach der eigenen BIM-Praxis und Erfahrungen befragt, unter anderem zu den folgenden Themen:

- Bekanntheit von BIM-Systemen

- BIM-Aktivitäten und Koordination mit anderen Beteiligten

- Dauer, Grund und Art der BIM-Nutzung

- Mehrwert von BIM und Vorbehalte sowie Kritik

- Umfang und Art geplanter Investitionen in BIM

- genutzte Systeme

- genutzte und vertrauenswürdige Quellen zu BIM

- Erwartungen an Hersteller aus der Bau- und Installationsbranche

- Erwartungen an Softwarehersteller

Autor: Stefan Girschner